Gabriele Stötzer

Gabriele Stötzer hat sich schon früh mit der Rolle der Frau in der Kunst auseinandergesetzt – auseinandersetzen müssen. Sie suchte in der DDR Künstlerinnen, die damalige Ober- und Untergrundszene war jedoch männlich. Ihr Lebenslauf war voller Tadel – keine Chance für eine Aufnahme im Künstlerverband und somit keine Aufträge zu DDR-Zeiten.

Ihr Suchen und Hinterfragen führte sie an die Grenzen der sozialistischen Diktatur, ins gesellschaftliche Abseits. Sie kam ins Gefängnis – und widmete sich fortan ihrem Kinderwunsch: Kunst zu machen.

Die Stasi verfolgte sie weiter, und so entdeckte sie ihren „Stoff“: Frauen im Knast, Frauen im Leid, das aus Scham nicht Ansprechbare. Sie schrieb, sie fotografierte – ihr Ziel: den Menschen etwas Schönes schenken.

Jetzt will Gabriele Stötzer ihre Kunst aus der DDR-Zeit in einen neuen Rahmen bringen, im Zeichnen kann sie sich dabei am Freiesten entfalten. Unterlegt mit ihren Texten sind diese bereits über Lichtinstallationen in Erfurt und Leipzig projiziert worden. Eine Art weibliche Selbstfindung, die sie nun auf Schwanenwerder in Figuren und Text auf Leinwand setzt.